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Joe Bonamassa: Driving Towards The Daylight (Review)

Artist:

Joe Bonamassa

Joe Bonamassa: Driving Towards The Daylight
Album:

Driving Towards The Daylight

Medium: CD
Stil:

Bluesrock / Mainstream

Label: Mascot
Spieldauer: 50:33
Erschienen: 18.05.2012
Website: [Link]

Konstanz auf allen Ebenen: auf seinem 13. Album arbeitet der junge Retter des Blues erneut mit Produzent Kevin Shirley zusammen – und kehrt für diese bis auf vier Songs aus Fremdkompositionen bestehende Scheibe ins selbe Studio zurück, wo seine Anfangswerke entstanden sind.

Daraus ergibt sich, dass „Driving Towards The Daylight“ im Vergleich zu den Songs der letzten Jahre insgesamt traditioneller klingt. Im eröffnenden „Dislocated Boy“ wartet man lange auf eines jener feurigen Solos, derentwegen allerorts erwachsene Männer in Tränen ausbrechen. Singer-Songwriter-Blues ist das Gebot der Stunde, obgleich in ein episches Arrangement gebettet und letztlich dann doch mit gepfeffertem Gitarrenspiel, das am Ende einer regelrechten Erlösung gleichkommt. Spricht BONAMASSA Robert Johnson bereits in diesem Stück an, zollt er ihm daraufhin mit „Stones In My Pathway“ Tribut. Die ewige „Crossroads“-Akkordfolge dickt der Produzent persönlich mit Akustikgitarre an, und der Chef sorgt mit Slide-Solo beziehungsweise hardrockig zackig gespieltem Hauptmotiv für den Mehrwert.

Im balladesken Titelsong gibt sich AEROSMITHs Brad Whitford ein Stelldichein, als müsse er die Hit-Qualitäten der Komposition unterstreichen. Dies ist aber nicht notwendig, denn das Stück schreit geradezu nach Radioeinsatz. „Who's Been Talking?“ stammt von Howlin' Wolf und bleibt vergleichsweise unspektakulär, weil sich der Barde abgesehen von der modernen Inszenierung stark ans Original hält. Willie Dixons „I Got All You Need“ und Bernie Marsdens Slow Blues „A Place In My Heart“ bieten ebenfalls wenig Raum zum Ausschweifen.

„Lonely Town Lonely Street“ ist ein urbaner Stampfer aus Bill Withers' Feder, ein weniger offensichtlicher Kandidat. Neben Whitford sorgt der mächtige Pat Thrall hier für Rock-Schmiss. So tönt BONAMASSA, wie man es mittlerweile von ihm erwartet, und just aus diesem Grund mag er dieses Album ersonnen haben – gegen die Vorhersehbarkeit, einfach um unberechenbar zu bleiben und sich schon gar nicht von der allzu harten Klientel vereinnahmen zu lassen.

Darauf deutet weniger die Uptempo-Eigenkomposition „Heavenly Soul“ (wahrhaft himmlischer Gesang hier) hin, das Tom-Waits-Stück „New Coat Of Paint“ von dessen Konsenswerk „The Heart Of Saturday Night“ aber umso mehr. Auch hier schert BONAMASSA nicht weit aus, sorgt aber mit stark verzerrtem Solo für mehr Drall.

Der zweite Gassenhauer der Platte ist ebenfalls auf seinem eigenen Mist gewachsen: „Somewhere Trouble Don't Go“. Die Hookline liegt hier ausnahmsweise in den Texten, die bei diesem Künstler zwar oft trivial anmuten, als müssten sie eben sein, obwohl er sie im Brustton der Überzeugung singt. Dass es ihm wichtiger erscheint, statt ihrer das verwendete Equipment im Booklet zur CD abzudrucken, spricht diesbezüglich Bände, aber egal: Anstelle der verwendeten Uralt-Blueser hätte BONAMASSA ruhig häufiger selbst schreiben können oder mehr Schulterschlüsse wie den abschließenden mit Jimmy Barnes wagen sollen. Dessen gewaltiges Organ wird in „Too Much Ain't Enough Love“ kongenial durch die fabelhafte Studioband (unter anderem Ace Frehleys Monsterdrummer Anton Fig) und ihren Anführer ergänzt.

FAZIT: „Driving Towards The Daylight“ ist bestimmt nicht die beste Scheibe von JOE BONAMASSA, aber ein Mainstream-Blues-Album mit einer interessanten Aneinanderreihung von Altem, Unerwartetem und zu wenig Eigenem.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 9048x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Dislocated Boy
  • Stones In My Passway
  • Driving Towards The Daylight
  • Who's Been Talking
  • I Got All You Need
  • A Place In My Heart
  • Lonely Town Lonely Street
  • Heavenly Soul
  • New Coat Of Paint
  • Somewhere Trouble Don't Go
  • Too Much Ain't Enough Love

Besetzung:

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